Die Stadtwerke Gießen AG (SWG) schreiben in diesem Jahr ein kleines Stück Geschichte: 150 Jahre Gasversorgung in Gießen steht auf dem Programm. Der Gießener Energie- und Wasserversorger blickt auf eine rasante Entwicklung zurück. In der heutigen Zeit ist aus dem reinen Lichtspender Gas ein Energieträger geworden, der aus den meisten Haushalten nicht mehr weg zu denken ist.
Die Gießener Gasgeschichte
Am 24. Dezember 1856 wurde in Gießen die Nacht zum Tag gemacht – die erste Straßenbeleuchtung wurde durch das damalige Gießener Gaswerk, gegründet von der Firma Riedinger und ist seit 1938 den Stadtwerken Gießen zugehörend, in Betrieb genommen. Die ersten 190 Gaslaternen stellten für die Gießener Bürger eine echte Revolution dar. Waren doch einige gesellschaftliche Gruppierungen in heller, ablehnender Aufregung, denn von da an wurde dem Gesindel, gemeint waren Diebe und Räuber, noch mehr Gelegenheit gegeben, ihrer sündhaften Profession nachzugehen. 30 Jahre später – 1886 – wurde das bisher privat geführte Gaswerk zum Eigenbetrieb der Stadt Gießen. Im Jahr danach schloss die Stadt das Wasser- und Gaswerk zusammen. Auch als 1923/24 die Straßenbeleuchtung von Gas auf Strom umgestellt wurde, entwickelte sich der Gasabsatz dennoch weiterhin nach oben. Neue Gasgeräte zum Kochen oder Warmwasserbereiten, sowie Gasmotoren für den Antrieb von Maschinen kamen auf den Markt. Als erster Ortsteil wurde Wieseck 1929 an das Gasnetz angeschlossen. 1938 entstanden aus dem Gaswerk, dem Elektrizitätswerk und dem Wasserwerk die Stadtwerke Gießen – wie sie heute noch als Aktiengesellschaft für die Energie- und Wasserversorgung der Region verantwortlich sind. Als die Gießener Gasfabrik Mitte der fünfziger Jahre die Eigenerzeugung einstellte, bezogen die SWG Gas über das Ferngasnetz der Ruhrgas AG aus Essen. Anfang der Sechziger wurde der Kugelgasbehälter, der heute noch ein Blickfang ist, in der Schlachthofstraße errichtet. Früher diente die Gaskugel als Reserve und deckte mit ihren 20 000 Kubikmetern Erdgas 70 Prozent des Gießener Tagesbedarfs ab. Heute würde diese Menge für knapp 30 Minuten reichen. 1969 wurde in Gießen von Stadtgas auf Erdgas umgestellt. In den siebziger und achtziger Jahren wurden Pohlheim, Heuchelheim, Lahnau, Staufenberg, Linden, Fernwald, Reiskirchen und Buseck an das Erdgasnetz angeschlossen. Im Jahr 2002 brach bei den Stadtwerken ein neues Zeitalter in Punkto Erdgas an: die ersten Erdgasfahrzeuge der SWG waren im Einsatz. Getankt wurde zunächst nur an der Erdgas-Füllstation auf dem Betriebsgelände der SWG. Vor zwei Jahren eröffneten die Stadtwerke die erste öffentliche Erdgastankstelle an der Aral-Tankstelle in der Marburger Straße 229 in Gießen. Für die Zukunft planen die Stadtwerke eine Gastankstelle für den eigenen Personennahverkehr.
Die Energie der Zukunft
Der einstige Lichtspender entwickelte sich zum Energieträger der Zukunft. Erdgas bietet enorme Vielfalt in seinen Anwendungsmöglichkeiten: Ob für Heizung, zum Warmwasserbereiten, Kochen, Waschen, Trocknen, Grillen, oder als Terrassenstrahler, sorgt Erdgas auch noch für preisgünstige und umweltfreundliche Mobilität mit dem Erdgasfahrzeug. In der heutigen Zeit steht Erdgas für Wärme, Komfort, Vielseitigkeit und Umweltverträglichkeit.
Erdgas und seine Vorteile
Es gibt viele Gründe, sich für eine Erdgasversorgung zu entscheiden: Für Erdgas spricht seine Wirtschaftlichkeit und die hohe Versorgungssicherheit. Darüber hinaus ist Erdgas umweltschonend und zeichnet sich durch geringste Kohlendioxid (CO2)- Emissionen aus.
Faszinierend einfach
Erdgas kommt durch unterirdische Leitungen direkt zu den Kunden nach Hause. Die Heizung läuft leise und sauber im Hintergrund, ohne Geruchsbelästigungen die man von Öltanks her kennt.
Schont den Geldbeutel in jeder Beziehung
Bei vielen Heizsystemen gibt es Kosten, die bei einer Erdgasheizung nicht anfallen. So brauchen diese Kunden keine Anlage zur Brennstofflagerung und keinen Brennstoffvorrat, die eventuell vorfinanziert werden müssen. Die Erdgasheizung mit moderner Technik arbeitet effizient und energiesparend – auch das spart Kosten.
Natürlich und umweltschonend
Erdgas hat von allen fossilen Brennstoffen die geringste spezifische CO2-Emission. Es verbrennt fast rückstandsfrei. Das heißt, dass die Emissionen von Erdgasfeuerungen nahezu frei sind von Schwefeldioxid, Staub und Ruß. Erdgas ist nach Wasserstoff der emissionsärmste Brennstoff.
Immer gut versorgt:
Wer mit Erdgas heizt, braucht sich um nichts zu kümmern und ist dennoch immer gut versorgt: Keine Brennstoffbestellung, keine Einlagerung, keine Liefertermine. Statt dessen haben die Kunden Wärme auf Knopfdruck. Moderne Gerätetechnik für Erdgas spart zusätzliche Energie. So wird beim Einsatz von ausgefeilter Technologie wie Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik mit geringem Energieeinsatz hohe Wirkung erzielt.
Partner für das Plus an Energie
In Sachen Erdgasversorgung haben die Stadtwerke Gießen Erfahrung: Seit der ersten Gasbeleuchtung der Gießener Straßen und Plätze sorgen die SWG auch heute noch für das Plus an Komfort und Behaglichkeit für ihre Kunden. Moderne Erdgastechnik und die fachliche Kompetenz und Einsatzbereitschaft der SWG-Mitarbeiter machen das möglich. Dabei ist eine sichere und günstige Versorgung der Kunden das Maß aller Dinge – und das schon seit 150 Jahren.