Lesen und Schreiben lernen Kinder ab der Grundschule. Manche Schüler benötigen dabei jedoch mehr Unterstützung, als Lehrer ihnen im Unterricht zukommen lassen können. Um diese Kinder besser zu fördern, gründeten Dr. Amelie Haas und Dr. Annika Krisp Anfang dieses Jahres „Mentor – Die Leselernhelfer Gießen e.V.“. Der eigenständige Verein, von dem es bundesweit noch 60 weitere gibt, möchte mit seinem Mentorenprogramm die Lese- und Sprachkompetenz von Kindern der ersten bis sechsten Klasse verbessern. „Unser Konzept basiert auf dem 1:1-Kontakt“, erklärt Annika Krisp. „Weil sich immer ein Erwachsener um einen Schüler kümmert, entsteht ein Vertrauensverhältnis, das sich positiv auf den Lernerfolg auswirkt.“
Katja Ulrich aus der Abteilung Personal & Organisation bei den Stadtwerken Gießen (SWG) schlug den neuen Gießener Verein für eine der 75 guten Taten im Jubiläumsjahr vor. Denn: Sie ist selbst Mutter eines elf Monate alten Sohns, dem sie regelmäßig vorliest. „Das Beherrschen der eigenen Sprache ist sehr wichtig. Außerdem üben Kinder durch das Lesen ihre Ausdrucks- und Sprachfähigkeit“, begründet Katja Ulrich ihre Entscheidung für die Leselernhelfer. Deren Bibliothek, aus der sich Mentoren und Schüler ihre Bücher auswählen, ist noch nicht so gut ausgestattet. Am 25. November übergab die SWG-Patin den symbolischen Spendenscheck über 60 Bücher Annika Krisp und Amelie Haas. „Wir freuen uns sehr über die großzügige Spende“, sagt Amelie Haas. „Als noch junger Verein sind wir auf finanzielle und lesefreudige Unterstützer angewiesen. Bislang können wir nur einem Bruchteil der Anfragen nachkommen, weil wir noch nicht genügend Mentoren haben.“ Die Leselernhelfer dürfen die 60 Bücher selbst aussuchen und dann in die Bibliothek aufnehmen. Welches Buch die Schüler dann mit ihnen lesen, entscheiden diese selbst. Momentan arbeiten die Mentoren in der Korczak- und der Ostschule in Gießen, Kooperationen mit weiteren Schulen sind in Planung.