Seit 2013 leiten die Stadtwerke Gießen (SWG) das Krematorium auf dem neuen Gießener Friedhof. In dieser Zeit haben sie die Einrichtung auf einen CO2-neutralen Betrieb umgestellt. Welche Technik dabei zum Einsatz kommt, erfuhren die Besucher beim Tag des offenen Krematoriums am 17. September.
Menschenwürde und Umweltschutz – beide Aspekte vereinen die Stadtwerke Gießen (SWG) im Krematorium auf dem neuen Gießener Friedhof. „Bei der Übernahme des Krematoriums haben wir uns auf ein neues Terrain begeben“, verrät Matthias Fink, Leiter der Wärmeabteilung bei den SWG. Das Unternehmen hat sich jedoch schnell mit den Prozessen vertraut gemacht und die Einrichtung seither in vielfacher Hinsicht auf einen modernen Betrieb umgestellt. Dieser rückt den pietätvollen Umgang mit Angehörigen ebenso in den Fokus wie die Optimierung technischer und organisatorischer Abläufe.
Einen Blick hinter die Kulissen gewährten die SWG am Sonntag, den 17. September bei einem Tag der offenen Tür im Krematorium. Die Besucher konnten sich unter anderem ein Bild vom neuen Andachtsraum machen, den die SWG erst vor rund einem Jahr eingeweiht hatten. Er bietet Platz für kleinere Zeremonien und ermöglicht, in ruhiger und intimer Atmosphäre von Verstorbenen Abschied zu nehmen. Zudem ist er seither noch klarer von den Büroräumen abgegrenzt. „Dank der Trennung von Technik-, Büro- und Abschiedsbereich erleichtern wir die Arbeit der Bestatter: Sie können die Trauernden in einem eigenen Raum betreuen und dort für sie die bestmögliche Atmosphäre schaffen, um sich von ihren Lieben zu verabschieden“, erläutert Matthias Fink.
Klimaneutraler Betrieb
Nach der Übernahme 2013 haben die SWG auch die Technik des Krematoriums an den modernsten Anforderungen ausgerichtet – mit Erfolg. In der Zwischenzeit hat das Unternehmen die Einrichtung zum ersten und bislang einzigen CO2-neutral betriebenen Krematorium Deutschlands weiterentwickelt. Unter anderem sorgt eine vierstufige Filteranlage für saubere Luft. „Wir erfüllen in technischer, organisatorischer und ethischer Hinsicht sämtliche anspruchsvolle Kriterien, die für das Gütesiegel ‚Kontrolliertes Krematorium’ notwendig sind“, erklärt Matthias Fink und fügt hinzu: „In vielen Punkten gehen wir sogar deutlich weiter.“
Zum Beispiel nutzen die Mitarbeiter seit einiger Zeit ein Elektroauto, um Urnen im Landkreis Gießen und im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu überführen. Das Fahrzeug laden sie an einer Station direkt am Krematorium – natürlich mit klimaschonend erzeugtem Gießener Grünstrom. Und der fließt nicht nur in den Akku des E-Autos, sondern beim Betrieb der gesamten Einrichtung.
Weitere Informationen bieten die Stadtwerke Gießen auf der Website des Krematoriums unter www.krematorium-giessen.de an.