Zur Energiewende gehört nicht nur der Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Co., sondern auch die Umstellung der Wärmeversorgung. Bis 2020 sollen laut Plänen der Bundesregierung rund 14 Prozent der Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen stammen. Diese Zielsetzung rückt derzeit jedoch oft in den Hintergrund – obwohl die Sanierungsraten stagnieren und veraltete Heizanlagen den CO2-Ausstoß erheblich in die Höhe treiben. Eine moderne Wärmeversorgung bedeutet daher, einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig die Energiekosten zu senken.
Für die bauverein AG aus Darmstadt ein gutes Argument, die im Besitz des Unternehmens befindlichen Wohngebäude in Gießen 2013 an das Fernwärmenetz der SWG anschließen zu lassen. „Viele der Anlagen entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Von einem Anschluss an das Fernwärmenetz der SWG würden daher die Umwelt und unsere Mieter profitieren“, so Stefan Backmund und Eric Ackermann von der bauverein AG.
Gut ausgebaut und hohe Effizienz
Das neue Heizkonzept: Rund 850 Wohneinheiten in 52 Gebäuden – verteilt im gesamten Stadtgebiet – erhalten bis 2013 einen Zugang zum Fernwärmenetz der SWG. Dazu SWG-Projektleiter Oliver Kisignacz: „Gießen verfügt über ein sehr gut ausgebautes Leitungsnetz, das wir stetig modernisieren und erweitern. Daher können wir die Wohnhäuser der bauverein AG mit geringem Aufwand anschließen.“ Die Heizenergie speist unter anderem die Thermische Reststoff- und Energieverwertungsanlage (TREA) ein, die bereits mit einem Umweltsonderpreis der Stadt Gießen ausgezeichnet wurde. Zudem setzen die SWG seit vielen Jahren auf den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Blockheizkraftwerke produzieren im gesamten Stadtgebiet Heizenergie für das Fernwärmenetz und gleichzeitig Strom. KWK ermöglicht daher eine höhere Energieausbeute und Energieeffizienz als die getrennte Erzeugung von Wärme und Strom. „Heizenergie aus unserem Fernwärmenetz zeichnet sich vor allem durch ihren ausgezeichneten Primärenergiefaktor aus, also durch das gute Verhältnis von eingesetzter Primärenergie wie Erdgas zur abgegebenen Endenergie – Wärme und Strom“, erklärt Oliver Kisignacz. Zudem reduziert sich für Hausbesitzer und Wohnungsbaugesellschaften wie die bauverein AG der Aufwand, da der Betrieb einer Heizanlage in den Gebäuden entfällt.