Städte und Gemeinden haben in Sachen Energiewende eine Vorbildfunktion. Beim 21. Kommunalen Umwelt-Treff erklärten Experten der Stadtwerke Gießen, wie Ämter und Behörden beispielhaft vorangehen können.
Die Zukunft ist elektrisch und revolutionär. Mit dieser These eröffnete Ulli Boos, Marketingleiter der Stadtwerke Gießen (SWG), seinen Vortrag beim 21. Kommunalen Umwelt-Treff. Auch in diesem Jahr haben die SWG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Rathäusern in der Region eingeladen. Gerne nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich eingehend zu informieren. „Viele Verantwortliche in den Ämtern und Behörden beschäftigen sich aktuell mit dem Thema Energiewende und speziell mit dem Teilbereich E-Mobilität“, weiß Michael Rösner, Leiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden bei den SWG und als solcher Gastgeber der Veranstaltung. Weil aber bislang von der großen Politik nur wenige klare Signale kamen und vielerorts das Geld fehlte, bleiben diese Anstrengungen oft erfolglos.
Zukunftsorientiert und finanzierbar
Genau an dieser Stelle brachte Ulli Boos mit seinem Vortrag Licht ins Dunkel. Die SWG verfügen mit ihrer Produktwelt E-Revolution über ein modular aufgebautes Dienstleistungspaket, das viele zentrale Aspekte der Energiewende für Kommunen zugänglich macht. „Die E-Revolution bietet in puncto E-Mobilität alles, was heute wirtschaftlich sinnvoll darstellbar ist“, fasst Ulli Boos zusammen und ergänzt: „Vor allem die drei Module E-Dach, E-Speicher und E-Box dürften sich für Kommunen als interessant erweisen.“ Dabei handelt es sich um Solaranlagen für die Eigenproduktion von Ökostrom, Batteriesysteme für dessen Speicherung und Ladeboxen, über die der Solarstrom ins Fahrzeug gelangt.
Neben dem ganzheitlichen Ansatz liefern die drei Module der E-Revolution ein ganz wichtiges Argument, das für den Einsatz in Kommunen spricht und das auch leidgeprüfte Kämmerer überzeugen sollte: Alle Angebote der Produktwelt basieren auf schlauen Miet- oder Pachtmodellen mit überschaubaren Raten. „Dass die E-Revolution ohne Anfangsinvestitionen auskommt, macht sie für Städte und Gemeinden so interessant“, ist sich Ulli Boos sicher.
Tatsächlich könnte die E-Revolution Kommunen den Weg in die E-Mobilität ebnen. Was gleich zwei Vorteile mit sich bringt: Zum einen wären Städte und Gemeinden so schrittweise in der Lage, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen. Zum anderen eröffnen sich Möglichkeiten, den Haushalt zu entlasten. Schließlich bieten die in Kommunen üblicherweise anfallenden zahlreichen, aber relativ kurzen Dienstfahrten ideale Bedingungen für E-Autos. Denn deren Betriebskosten fallen vergleichsweise gering aus und der bislang einzige Nachteil – die noch geringe Reichweite – spielt hier praktisch keine Rolle.
Spareffekte sollten sich auch an anderer Stelle ergeben. Denn der im E-Dach per Photovoltaik entstehende Strom muss nicht nur als ökologischer Treibstoff dienen. „Er lässt sich auch in kommunalen Liegenschaften verbrauchen, was die Stromkosten reduziert“, weiß Ulli Boos. Ein in der Größe passender Speicher ermöglicht es, die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen – und damit die Einsparungen. Eine Option, die in vielen Rathäusern Zuspruch finden könnte. Zumal die meisten Kommunen über geeignete Immobilien verfügen, auf und in denen sich entsprechende Anlagen installieren lassen. Welche Möglichkeiten sich hier im Einzelnen ergeben, skizzierte Thomas Gerlach von der Nanoq Home Energy GmbH im zweiten Referat des Tages.
Beliebtes Veranstaltungsformat
Mit dem Kommunalen Umwelt-Treff haben die SWG eine bei den Adressaten beliebte Veranstaltung ins Leben gerufen und etabliert. Offenkundig stößt die Auswahl der Themen auf reges Interesse bei den kommunalen Entscheidern. „Unser Ziel ist es, die hiesigen Städte und Gemeinden mit aktuellen, spannenden und vor allem wirklich relevanten Informationen in Sachen Energie zu versorgen“, führt Michael Rösner aus. Weil für die Diskussion ein eigener Tagesordnungspunkt vorgesehen ist, fließen wichtige Informationen auch in die andere Richtung: „Aus dem oft sehr angeregten Austausch im Anschluss an die Vorträge lernen wir enorm“, freut sich Michael Rösner. Das Wissen um die Bedürfnisse der Kommunen hilft den Organisatoren bei der Planung von Veranstaltungen wie dem Kommunalen Umwelt-Treff. Zudem versetzen diese Informationen aus erster Hand die SWG in die Lage, ihre Dienstleistungen noch besser auf den Bedarf in benachbarten Städten und Gemeinden abzustimmen.