Seit gestern (also seit Donnerstag, 21.05.2009) wird das Gießener Trinkwasser gechlort, berichten die Stadtwerke Gießen AG (SWG) in Abstimmung mit dem Gießener Gesundheitsamt in einer Pressemeldung. Grund dafür ist eine bakterielle Verunreinigung des Trinkwassers. Dies ist das Ergebnis einer routinemäßigen Untersuchung des Wassers.
Betroffene Gebiete
Betroffen ist das gesamte Gießener Wassernetz, mit Ausnahme der Stadtteile Kleinlinden, Lützellinden Allendorf und Rödgen, die mit Trinkwasser vom Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke und nicht vom Wasserwerk Queckborn aus versorgt werden. Außerdem betroffen sind die Grünberger Stadtteile Kernstadt, Göbelnrod, Queckborn und Harbach sowie der Fernwalder Ortsteil Annerod. In Annerod hatte die Gemeinde schon während der vergangenen Tage wegen einer mikrobiellen Belastung des Trinkwassers durchgehend gechlort und eine Abkochempfehlung ausgesprochen. Für die Gemeinde Buseck haben die SWG die Wasserversorgung eingestellt, Buseck wird derzeit nur aus gemeindeeigenen Quellen versorgt.
Trinkwasser abkochen
Die Stadtwerke Gießen AG empfehlen den Kunden das Trinkwasser in den betroffenen Gebieten, welches zum Trinken, Zähneputzen, zur Zubereitung von Speisen oder zur Reinigung von Gegenständen, die zur Herstellung und Bearbeitung von Lebensmitteln genutzt werden, abzukochen.
Matthias Acker, stellvertretender Unternehmenssprecher der SWG: „Wir empfehlen unseren Kunden, das Trinkwasser vor Gebrauch abzukochen, weil das Chlor etwa zwei bis drei Tage braucht, um sich im gesamten Leitungsnetz zu verteilen. Anlass zur Panik besteht nicht.“
Art der Verunreinigung
Bei den gefunden Keimen handelt es sich um Escherichia coli (E. coli). Dies ist ein normaler Darmbewohner von Mensch und warmblütigem Tier. In der Regel ist E. coli kein Krankheitserreger, sondern er ist ein Indikator dafür, dass im Wasser mit Krankheitserregern gerechnet werden muss.