Zum 01. August 2005 erhöhen die Stadtwerke Gießen AG (SWG) ihre Wasserpreise. Grund für die Erhöhung sind die hohen Fixkosten, die in der Wasserversorgung dominieren. Seit Januar 2003 haben die Stadtwerke den Wasserpreis konstant gehalten – jetzt nähern sie die Verrechnungspreise ein wenig der tatsächlichen Kostenstruktur an. Neue PreiseDie Kosten eines haushaltsüblichen Hauswasserzählers steigen um 12 Euro (brutto) im Jahr. Der Zähler kostet ab August 42 Euro anstelle von 30 Euro im Jahr. Der Mengenpreis hingegen bleibt konstant: 2,05 Euro kostet das Gießener Trinkwasser pro Kubikmeter (m3). Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 155 m3 Wasser zahlt künftig statt 347,75 Euro (brutto) im Jahr 359,75 Euro (brutto) im Jahr. Die Erhöhung um 1 Euro im Monat (12 Euro im Jahr) entspricht im Durchschnittsfall 3,45 Prozent. Die Zählerstände brauchen den SWG nicht mitgeteilt zu werden, da sich der Mengenpreis nicht verändert.Preis- und KostenstrukturIm Bereich der Wasserversorgung ist die Kostenstruktur von hohen fixen Kosten und niedrigeren variablen Kosten geprägt. Bei den Preisen hingegen besteht umgekehrt ein starkes Übergewicht des variablen Preises (Mengenpreis). Die Verrechnungspreise sind vergleichsweise niedrig. Es besteht also ein Missverhältnis von Preis- und Kostenstruktur. Durch die Erhöhung der Verrechnungspreise möchten die Stadtwerke diesem Missverhältnis entgegenwirken. Denn die fixen Kosten für das Wassernetz bleiben konstant, auch wenn der Wasserabsatz der SWG in Zukunft weiter sinkt. Aufgrund des gesunkenen Wasserabsatzes und der gestiegenen Kosten für die Sanierung des Netzes, sind die Zahlen im Bereich der Wasserversorgung der SWG im vergangenen Jahr deutlich hinter dem Plan zurück geblieben.Um die Verbraucher unabhängig vom Verbrauch an den hohen Vorhalte- und Infrastrukturkosten zu beteiligen, haben die Stadtwerke, wie auch die meisten Wasserversorger ein Preissystem, das sich aus einem Grundpreis oder Verrechnungspreis für diese Kosten und einem Mengenpreis für das verbrauchte Wasser zusammensetzt.SWG können sich im Vergleich sehen lassenAuch mit den neuen Preisen können sich die Stadtwerke dem Preisvergleich mit anderen Wasserversorgungsunternehmen stellen. Ein Durchschnittskunde mit einem Jahresverbrauch von 155 m3 zahlt bei den SWG 359,75 Euro pro Jahr in Wetzlar hingegen 388,15 Euro pro Jahr. In Marburg kostet die gleiche Wassermenge 368,97 Euro im Jahr und beim Zweckverband Mittelhessischer Wasserwerke 373,43 Euro im Jahr. Damit zählen die SWG auch weiterhin zu den preiswerten Wasserversorgern in Mittelhessen.