Für eine hocheffiziente und klimafreundliche Kälte- und Wärmeversorgung setzt die Firma Bänninger aus Reiskirchen in Zukunft auf das Prinzip der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Konzeption und Bau der neuen Anlage haben die Stadtwerke Gießen übernommen.
Für immer mehr Unternehmen gehört es zum Selbstverständnis, wirtschaftliche und ökologische Interessen zu vereinen. Die Firma Bänninger Kunststoff-Produkte GmbH setzt daher in Zukunft auf eine hocheffiziente und klimafreundliche Energieversorgung auf Basis der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK).
Ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt künftig gleichzeitig Strom und Wärme. Letztere wird zu einem großen Teil mithilfe eines Absorptionskälteaggregats in Kälte umgewandelt. Das BHKW verfügt über eine elektrische Leistung von 140 Kilowatt (kW) und eine thermische Leistung von 212 kW. Das Absorptionskälteaggregat mit einer Leistung von 175 kW versorgt das Gebäude in den Sommermonaten mit Kälte. „Bei der Produktion unserer Kunststoff-Rohrverbindungsteile brauchen wir rund um die Uhr kaltes Wasser für die Kühlung der Maschinen und Werkzeuge. Um unseren Stromverbrauch und damit die Produktionskosten zu senken und gleichzeitig eine ökologisch sinnvolle Lösung zu finden, haben wir uns an die Stadtwerke Gießen gewandt“, erzählt Burkhard Schulz, Technischer Leiter bei der Firma Bänninger.
Klimafreundlich und effizient
„Aufgrund des konstant hohen Strombedarfs haben wir für die Firma Bänninger eine Anlage auf Basis der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung konzipiert. Dabei wird das Kraft-Wärme-Prinzip um den Aspekt der Klimatisierung – beziehungsweise in diesem Fall der Prozesskälte – ergänzt“, erklärt Projektleiter Christian Spratte, Abteilung Wärmeversorgung bei den Stadtwerken Gießen.
Die neue, kombinierte Anlage gewährleistet, dass die eingesetzte Primärenergie auch außerhalb der Heizsaison effizient genutzt wird. „Die lange Laufzeit von rund 7000 Stunden steigert den durchschnittlichen Wirkungsgrad des Blockheizkraftwerks entscheidend“, betont der Projektleiter. Die produzierte elektrische Energie wird direkt im Werk verbraucht, Überschüsse fließen ins öffentliche Netz. Während die erzeugte thermische Energie im Sommer für die Kälteproduktion genutzt wird, versorgt sie im Winter die Gebäudeheizung. In den kalten Monaten setzt die Firma Bänninger nach wie vor auf die sogenannte freie Kühlung, also die Kühlung durch die Außenluft.
Der ökologische Vergleich mit der getrennten Produktion von Strom und Wärme zeigt, dass die Firma Bänninger in Zukunft etwa 600 Tonnen CO2 einspart. „Das entspricht rund 50 Prozent der bisherigen Emissionen“, ergänzt Christian Spratte.
SWG als kompetenter Partner
Bei der Konzeption der Anlage standen jedoch nicht nur Klimafreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit im Fokus. „Eine zusätzliche Anforderung bei diesem Projekt stellte die Einbindung der neuen KWKK-Anlage in ein bestehendes System dar“, weiß Christian Spratte. „Mit den Stadtwerken Gießen haben wir einen kompetenten, erfahrenen Partner gefunden, der die neue Anlage nach unseren Vorgaben gebaut hat und auch in Zukunft den Betrieb übernimmt“, berichtet Burkhard Schulz von der Firma Bänninger.