Pohlheimer Stadtverwaltung wird umweltfreundlich versorgt

Stadtwerke stellten Fernwärmeprojekt vor

Die Stadtwerke Gießen AG (SWG) versorgen bereits seit Anfang November letzten Jahres das Verwaltungszentrum der Stadt Pohlheim in Watzenborn-Steinberg mit Fernwärme. Gestern wurde die Wärmeerzeugungsanlage, bestehend aus einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem Gasbrennwertkessel von den SWG, vertreten durch Reinhard Paul (Technischer Vorstand), Matthias Funk (Abteilungsleiter Fernwärme) und Andreas Stengel (Projektleiter Fernwärme) zusammen mit Pohlheims Bürgermeister, Karl-Heinz Schäfer und Ingo Wallbott vom Hochbauamt der Stadt Pohlheim, vorgestellt. SWG-Vorstand Paul zeigte sich erfreut, dass es damit wiederholt gelungen sei eine Kommune vom praktischen Nutzen des SWG-Produktes Energiedienstleistung zu überzeugen. Wer die nächste sei, lässt Paul offen.

Die Verwaltungsgebäude Ludwigstraße 31 und 33 sowie die Kirchstraße 2 im Stadtteil Watzenborn- Steinberg profitieren von der umweltschonenden Versorgung mit Fernwärme. Auch die Volkshalle und der Kindergarten Kirchstraße sind an die Wärmeversorgung angeschlossen. Damit beheizen die Stadtwerke mit einer Rohrleitung von 240 Metern eine Nutzfläche von über 4.600 Quadratmetern. Bereits vor drei Jahren ließ die Stadt Pohlheim im Rahmen einer Diplomarbeit die Errichtung einer zentralen Wärmeversorgung für das Verwaltungszentrum in Watzenborn-Steinberg untersuchen. Als wirtschaftlichste Lösung erwies sich die Installation von Klein-Blockheizkraftwerken in Verbindung mit den beiden vorhandenen Kesselanlagen in der Volkshalle. Die SWG konzipierten ein Vorhaben zur zentralen Wärmeversorgung mit der Verwendung von Kraftwärmekopplungsanlagen. Um mit den Planungen beginnen zu können, stellte die Stadt Pohlheim im Dezember 2001 einen Förderantrag für Klein-BHKW-Anlagen nach dem hessischen Energiegesetz. Im November 2002 beauftragte die Stadt Pohlheim die Stadtwerke mit der Ausführung des Nahwärmeverbundes des Verwaltungszentrums. Das Konzept der SWG beinhaltete die Demontage aller vorhandenen und alten Heizkesselanlagen in den jeweiligen Gebäuden. Im Heizraum der Volkshalle errichteten die SWG einen Brennwertkessel mit 350 Kilowatt (kW) Nennwärmeleistung. Dieser Heizkessel nutzt auch die im Abgas enthaltene Wärme durch Kondensation des Wasserdampfes. Als weiterer Wärmeerzeuger wurde ein Klein-BHKW mit einer thermischen Leistung von 12,5 kW und einer elektrischen Leistung von 4,7 kW installiert. Die Fernwärmeleitung führt von der Volkshalle aus in das Verwaltungsgebäude Ludwigstraße 31. Dort versorgt eine neue Fernwärmekompaktstation das Gebäude mit Heizenergie. Eine zweite Rohrtrasse versorgt das Verwaltungsgebäude Kirchstraße 2 und den Kindergarten Kirchstraße mit Wärme. Seit 6. November 2003 ist die Anlage in Betrieb. Für den gesamten Umbau war die Pohlheimer Heizungsfirma Helmut Reitz zuständig. Die Baukosten für den Umbau der Heizzentrale mit Installation des Kessels und der BHKW-Anlage, sowie das verlegte Nahwärmenetz und den eingebauten Fernwärmestationen betragen circa 123 Tausend Euro (brutto).

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