Den Verbrauch in Schulen, Sporthallen und Rathäusern reduzieren, um Haushalt und Klima zu schonen: Wie das funktioniert, darüber informierten die Stadtwerke Gießen am vergangenen Freitag kommunale Umwelt- und Energieberater sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bauabteilungen.
Energieeffizienz und Klimaschutz spielen in rund 76 Prozent der Kommunen hierzulande eine tragende Rolle. Nahezu alle Städte und Gemeinden wollen sich daher künftig stärker auf diese Themen fokussieren – auch und vor allem um die Ausgaben für Strom und Erdgas zu reduzieren. Das ergab eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die größten Hürden bei der Umsetzung dieses Ziels: fehlendes Fachpersonal, leere Haushaltskassen und mangelndes Expertenwissen. Genau an dieser Stelle greift der Kommunale Umwelt-Treff der Stadtwerke Gießen (SWG). Seit vielen Jahren bringen die SWG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hiesigen Kommunen auf den aktuellen Stand zu den Themen Energiewende und Energiemarkt. Am Freitag, den 29. November fand die Veranstaltung zum 15. Mal statt – ebenso wie in den vergangenen Jahren im SWG-Hauptgebäude in der Lahnstraße. Aus erster Hand erfuhren dort zwölf kommunale Umweltberater, Energiebeauftragte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bauabteilungen, wie sich der Strom- und Erdgasverbrauch in Schulen, Sporthallen und Amtsgebäuden senken lässt.
Partner der Kommunen
„Kommunen steht eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Instrumente und Modernisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, wenn sie Energie sparen wollen. Gerade bei knappen Budgets stellt sich allerdings die Frage: ‚Was erhöht die Effizienz bei uns am schnellsten und welche Investition lohnt sich?’ “, unterstrich Michael Rösner, Leiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden bei den SWG. Für ihn ist klar: „Als regional verwurzeltes Energieunternehmen mit einem breitgefächerten Dienstleistungsangebot und Know-how gehören wir zu den ersten Anlaufstellen und Partnern, die bei der Suche nach einer Antwort helfen.“ Und die Stadtwerke kennen die jeweils richtigen Experten aus der Energiebranche. Etwa den Diplom-Ingenieur Mario Lichy, Geschäftsführer von BIENERGY – Gesellschaft für Energiemanagement mbH.
Mit einfachen Mitteln viel erreichen
Der Fachmann zeigte auf, dass sich zum Beispiel der Austausch einer veralteten Ölheizung gegen einen hocheffizienten Erdgas-Brennwertkessel innerhalb kurzer Zeit amortisieren kann. Er wies aber auch darauf hin, dass Städte und Gemeinden nicht immer viel Geld in die Hand nehmen müssen, um den Strom- und Erdgasverbrauch zu reduzieren. Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein verändertes Nutzerverhalten führten oft zu erstaunlichen Erfolgen. Wichtig sei immer, nicht ohne Plan zu sanieren, sondern sich ein umfassendes Bild vom Ist-Zustand zu verschaffen – etwa per Energiemonitoring, das über einen längeren Zeitraum Zählerstände und Verbräuche überwacht. Die Analyse der Zahlen kann dann möglicherweise aufdecken, dass nachts eine Lüftung oder eine Klimaanlage unnötigerweise läuft. Mit einfachen und kostengünstigen Mitteln lasse sich so schon viel erreichen.