In der ersten Jahreshälfte 2008 sind weltweit die Preise an den Energiemärkten deutlich gestiegen. Diese Entwicklung wirkt sich jetzt auch auf die Gas- und Fernwärmepreise der Stadtwerke Gießen AG (SWG) aus: Das Unternehmen erhöht seine Preise für Erdgas und Fernwärme zum 01.10.2008.
Manfred Siekmann, Vorstandsvorsitzender der SWG im Pressegespräch: „Wir haben das Preisversprechen gegenüber unseren privaten Gas- und Fernwärmekunden bis zum 30.09.2008 gehalten. Jetzt aber können wir die drastische Erhöhung bei unseren Bezugskosten nicht mehr intern auffangen. Darum kommen wir an einer Preiserhöhung zum 01.10.2008 nicht vorbei.“ Nach Netto-Preissenkungen zum 01.01. und 01.04.2007 hatten die SWG zuletzt zum 01.01.2008 die Gas- und Fernwärmepreise angehoben.
Welche Mehrbelastungen kommen auf Gas- und Wärmekunden zu?
Im Bereich der Gasversorgung steigen sowohl die Arbeitspreise in der Grund- und Ersatzversorgung als auch die Arbeitspreise der Sonderpreisregelung Heizung/Thermo um 1,30 Cent (Ct) pro Kilowattstunde (kWh) netto bzw. um 1,55 Ct/kWh inklusive aller Steuern. Der Grundpreis bleibt konstant. Für einen durchschnittlichen Kunden in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh bedeutet dies eine Preissteigerung um 17,51 %. Das entspricht einer monatlichen Mehrbelastung von 3,88 Euro. Ein Kunde, der mit Erdgas heizt und jährlich 30.000 kWh verbraucht, zahlt ab Oktober 38,75 Euro im Monat mehr – das sind 24,72 % Steigerung.
Auch die Fernwärmepreise steigen zum 1. Oktober. Die Arbeitspreise steigen um 1,95 Ct/kWh netto (2,32 Ct/kWh inklusive aller Steuern). Der jährliche Leistungspreis, der pro Kilowatt Leistung zu zahlen ist, erhöht sich um 0,87 Ct/kWh brutto auf 24,8 EUR/KW brutto. Dadurch zahlen Kunden in einer fernwärmeversorgten Wohnung mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7.400 kWh im Jahr künftig 14,60 Euro brutto im Monat mehr, das entspricht einer Steigerung von 24,43 %. Für Kunden mit einem Jahresverbrauch von 22.500 kWh (das entspricht dem Verbrauch eines Einfamilienhauses), erhöht sich die Rechnung um 44,59 Euro brutto im Monat oder um 26,70 %.
Weltweit steigende Energiepreise
Autofahrer kennen die Entwicklung auf den Weltenergiemärkten bereits von den Tankstellen, ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung der Rohölpreise. Die Notierungen für Rohöl lagen im ersten Halbjahr 2008 im Mittel bei 110 Dollar je Barrel und erreichten Ende Juni Rekordnotierungen mit über 140 Dollar je Barrel. Diese Entwicklung führt zeitverzögert zu einem deutlichen Anstieg der Erdgasbezugskosten.
Zählerstände mitteilen
Die rund 26.000 Gaskunden werden in den nächsten Tagen von den Stadtwerken angeschrieben und über die neuen Preise, die zum 1. Oktober gültig werden, informiert. Mit in der Post ist auch eine personalisierte Zählerablesekarte. Alle Kunden, die zum Stichtag 01.10.2008 ihren Zähler ablesen möchten, können dies anhand der Karte erledigen und diese bis zum 15.10.2008 an die Stadtwerke zurückschicken. Kunden können den SWG ihren Zählerstand auch im Internet unter www.stadtwerke-giessen.de mitteilen.
SWG unterstützen beim Energiesparen
Die Stadtwerke unterstützen ihre Kunden beim Energiesparen. Denn darin liegt in Zeiten hoher Energiepreise die beste Möglichkeit, Klima und Geldbeutel zu schonen. Gemeinsam mit den Energieexperten vom infoZentrum können SWG-Kunden herausfinden, welche Einsparmöglichkeiten es im Haushalt gibt. Das infoZentrum am Marktplatz ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Mehr Informationen zum Thema Energiesparen finden Interessierte auch im Internet unter www.stadtwerke-giessen.de.