Stadtwerke testen neue Chloranlage - Wasser in Gießen wird ab dem 28. August gechlort

In der Zeit von Montag, den 28. August bis voraussichtlich Freitag, den 1. September 2006 testen die Stadtwerke Gießen AG (SWG) die neu installierte Chloranlage im Wasserwerk Queckborn. In dieser Zeit setzen die SWG dem Wasser, das sie aus Queckborn fördern, Chlor zu. Betroffen von der Chlorung ist das Wassernetz im gesamten Stadtgebiet von Gießen mit Ausnahme der Stadtteile Lützellinden, Allendorf und Rödgen sowie Teilen von Kleinlinden. Diese genannten Stadtteile werden nicht mit Wasser aus dem Wasserwerk in Queckborn versorgt. Außerdem von der Chlorung betroffen ist die Wasserlieferung in die Grünberger Stadtteile Queckborn und Harbach sowie der Versorgungsbereich des Hochbehälters Tannenköppel der Stadt Grünberg. 

Kunden können das Wasser normal weiterverwenden
Trotz der Chlorung können die Kunden der SWG das Wasser weiter ganz normal verwenden. Schließlich sieht die Trinkwasserverordnung ausdrücklich Chlor als Desinfektionsmittel vor und schreibt einen Höchstwert von 0,2 mg Chlordioxid pro Liter nach Abschluss der Aufbereitung vor. Diese maximale Konzentration werden die SWG selbstverständlich einhalten. „Als Folge dieses Testlaufs können unsere Kunden einen leichten Chlorgeruch wahrnehmen, wenn sie den Wasserhahn aufdrehen“ so Peter Keller, Leiter der Anlagentechnik Gas und Wasser bei den SWG.

Investition in die Sicherheit der Trinkwasserversorgung
Peter Keller weiter: „Mit diesem Test wollen wir sicher gehen, dass die Chloranlage im Ernstfall, also bei einer Verunreinigung des Wassers mit Bakterien oder Viren, auch einwandfrei funktioniert. Selbstverständlich tun wir alles dafür, dass ein solcher Ernstfall gar nicht erst eintritt. Aber völlig ausschließen lässt sich dieses Risiko für keinen Wasserversorger. Die rund 40.000 Euro, die uns die neue Chloranlage gekostet hat, sind eine Investition in die Sicherheit der Wasserversorgung. “

Umbau des Wasserwerks Queckborn
In den vergangenen Monaten haben die Stadtwerke Gießen ihr Wasserwerk im Grünberger Stadtteil Queckborn von Grund auf erneuert. Dabei wurde unter anderem eine Entsäuerungsanlage eingebaut. Mit dieser Technik war die bisherige Chloranlage nicht kompatibel. Daher musste eine neue Anlage zur Zugabe von Chlor installiert werden.

Und so funktioniert die Anlage
Die neue Chloranlage arbeitet nach dem so genannten Säure-Chlorit-Verfahren. Dabei werden verdünnte Lösungen von Natriumchlorit und Salzsäure in einem bestimmten Verhältnis gemischt. Das bei dieser Reaktion entstehende Chlordioxid wird proportional zum Wasser-Durchfluss per Dosierpumpen ins Trink-wasser dosiert. Je nachdem, wo eine Verunreinigung festgestellt wird, kann das Chlordioxid im Wasserwerk Queckborn in eine der drei Transportleitungen in das Wassernetz eingespeist werden: nach Gießen, nach Grünberg-Harbach und Grünberg-Queckborn oder zum Grünberger Hochbehälter Tannenköppel.

Konzern

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