Anfang Dezember nahmen die Stadtwerke Gießen (SWG) den ersten Teil der neuen Thermischen Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage (TREA 2) in Betrieb. Seither laufen die beiden Blockheizkraftwerke (BHKW). Sie sorgen später für die notwendige Temperatursteigerung, um den Dampfturbosatz des Kraftwerks anzutreiben. "Die Temperatur, die bei der Verbrennung des mittelkalorischen Abfalls entsteht, reicht dazu nicht aus. Mit den beiden BHKW haben wir eine Lösung für dieses Problem gefunden", erläutert Matthias Fink, Leiter der Abteilung Wärmeversorgung bei den SWG.
Nachdem die beiden Aggregate bereits einige Tage im Probebetrieb gelaufen waren, stand am 16. Dezember der nächste Meilenstein auf dem Programm - die Druckprobe für den Kessel der Festbrennstofflinie.
Test mit doppeltem Druck
Beim Bau der TREA 2 fand die Montage des Kessels in Gießen statt. Der Hersteller, die Firma Baumgarte Boiler Systems GmbH, hatte diesen wichtigen Anlagenteil in Einzelkomponenten angeliefert und vor Ort ab Mai dieses Jahres mit circa 400 Schweißnähten zusammengesetzt. "Ob der Kessel dicht und stabil bleibt, zeigt erst die Druckprobe. Ein spannender Moment. Umso mehr freut es uns, dass diese erfolgreich bestanden wurde und der TÜV Rheinland das Prüfzertifikat erteilen konnte", erklärt Matthias Fink und vergleicht diesen Meilenstein mit dem Richtfest beim Hausbau.
Welchen großen Kräften der Kessel bei dem Test standhalten musste, verdeutlichen die Zahlen: Während beim Regelbetrieb ein Druck von etwa 42 bar herrscht, fand die TÜV-Abnahme mit mehr als dem doppelten Druck statt.