Fertige Wärme statt eigener Heizung – diese Idee steckt hinter einem Wärmecontracting. Jetzt bieten die Stadtwerke Gießen die bei Eigentümern von Einfamilienhäusern beliebte Dienstleistung auch für Gebäude mit mehreren Wohnungen an. Und das nicht mehr nur im angestammten Versorgungsgebiet, sondern auch in den benachbarten Kommunen.
Viele Hauseigentümer sind sich bewusst, dass sie die Wärmeversorgung ihrer Immobilie modernisieren müssten. Denn sie betreiben Anlagen, die aufgrund ihres Alters viel zu viel Brennstoff verbrauchen. Tatsächlich gingen hierzulande rund 40 Prozent aller aktiven Heizungen vor mehr als 20 Jahren in Betrieb. Trotzdem passiert vergleichsweise wenig – vor allem im Bereich Mietimmobilien. Das ist ein Stück weit nachvollziehbar. Schließlich bedeutet eine Sanierung der Heizung vergleichsweise hohe Kosten.
Vor dem Hintergrund der Energiewende erweist sich dieser Modernisierungsstau als unhaltbarer Zustand. Denn speziell im Wärmesektor braucht es deutliche Fortschritte bei den Emissionen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Genau an diesem Punkt setzt das Wärmecontracting der Stadtwerke Gießen an. „Mit Wärme direkt ermöglichen wir Hauseigentümern eine Modernisierung der Heizung ohne Investition“, erklärt Michael Rösner, Leiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden bei den SWG. Im Rahmen dieses Contractings übernehmen die Energieexperten aus dem SWG-Kundenzentrum am Marktplatz alles, was mit der neuen Heizung zusammenhängt – von der Planung über den Bau bis zum Betrieb. Selbstverständlich gehören auch Wartung und Instandhaltung zum Komplettpaket. Für all das zahlen Kundinnen und Kunden über eine Laufzeit von üblicherweise 15 Jahren einen zuvor festgelegten fixen monatlichen Betrag für die Anlage und deren Betrieb. Dazu kommen nur noch die Kosten für die tatsächlich verbrauchte Wärme. „Sowohl bei der Kalkulation als auch bei der Abrechnung legen wir größten Wert auf Transparenz“, verspricht Michael Rösner.
Für Vermieter interessant
Bislang gab es das SWG-Contracting nur für Einfamilienhäuser. Doch ab sofort gilt das Angebot auch für Gebäude mit mehreren Wohnungen. „Weil so großer Handlungsbedarf besteht, haben wir unsere Dienstleistung auf Mehrfamilienhäuser erweitert“, ergänzt Michael Rösner, „und auch Vermieter können von vielen Vorteilen eines Contractings profitieren.“ Beispiel Zuverlässigkeit: Zunächst einmal arbeitet eine neue Heizung deutlich zuverlässiger als ein 20 Jahre altes Modell. Aber auch im unwahrscheinlichen Fall, dass die Mieter im Kalten sitzen, weil die Heizung streikt, ist schnelles Handeln gefragt. Wer sich für Wärme direkt entschieden hat, kann sich in solch einer Situation einfach zurücklehnen. Denn Reparaturen sind Sache der SWG. „Hier garantieren wir natürlich die prompte Lösung, wenn es zu einem Problem kommen sollte“, bekräftigt Michael Rösner. Beim Thema Geld punktet ein Contracting ebenfalls. Denn die monatlichen Raten lassen sich vollständig umlegen. Nicht zuletzt stehen üblicherweise auch die Mieter finanziell besser da. Schließlich spart die neue Heizung jede Menge Energie, was sich positiv bei ihren Heizkosten bemerkbar macht. Und natürlich bei den CO2-Emissionen.
Regionales Teamwork
Für Wärme direkt arbeiten die SWG eng mit der hier ansässigen Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Gießen zusammen und ermöglichen allen Mitgliedsbetrieben die Teilnahme. Dabei treten die SWG immer als Vertragspartner für ihre Kundinnen und Kunden auf und beauftragen die Installationsfirmen. Selbstverständlich werden alle Betriebe gleichermaßen berücksichtigt. „Bereits bestehende Geschäftsbeziehungen respektieren wir natürlich“, versichert Michael Rösner. Soll heißen: Haus-und-Hof-Installateure aus der Innung, denen die Kundinnen und Kunden schon viele Jahre vertrauen, bekommen den Auftrag. „Diese Kooperation mit den Betrieben vor Ort ist uns extrem wichtig“, bringt es Michael Rösner auf den Punkt. „So halten wir die Wertschöpfung in der Region und die Wege kurz. Letzteres schont die Umwelt und sichert kurze Reaktionszeiten.“
Aktionsradius vergrößert
Neben der Erweiterung auf Mehrfamilienhäuser haben die SWG ihr Wärmecontracting auch an anderer Stelle ausgebaut: Bislang stand es nur Eigentümern offen, deren Liegenschaften sich im angestammten Erdgas-Grundversorgungsgebiet befinden. Jetzt können die SWG auch in benachbarten Kommunen Wärme direkt anbieten – etwa in Biebertal, Butzbach, Langgöns, Hungen, Lich, Wettenberg und einigen anderen.
Weil es bei einem Wärmecontracting vor allem um die Wirtschaftlichkeit geht, zählt jedes Detail. Deshalb vereinbaren die Spezialisten immer einen Termin, um sich ein genaues Bild von der Situation vor Ort zu machen und schließlich ein individuell passendes, günstiges Angebot abzugeben. Für eine Terminabstimmung und natürlich auch für weitere Informationen stehen die Beraterinnen und Berater unter der SWG-Servicenummer 0800 2302100 zur Verfügung. Selbstverständlich können Interessentinnen und Interessenten auch eine E-Mail mit Angabe der Telefonnummer für Rückfragen schicken: energieberatung@stadtwerke-giessen.de