SWG müssen der Marktentwicklung folgen

Wegen dramatisch gestiegener Bezugskonditionen kommen die Stadtwerke Gießen nicht umhin, die Strompreise in der Grundversorgung anzuheben.

 

 

Zum 1. April 2022 gelten bei den Stadtwerken Gießen (SWG) neue Preise für die Grundversorgung mit Strom. Hier steigt der Arbeitspreis um knapp drei Cent auf dann 32,92 Cent pro Kilowattstunde. Die Erhöhung um 8,3 Prozent bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt Mehrkosten von rund 5,40 Euro pro Monat. 

„Diese neuerliche Preisanpassung ist der dramatischen Entwicklung auf dem Energiemarkt geschuldet“, führt Jens Schmidt, Kaufmännischer Vorstand der SWG, aus. Tatsächlich beobachten deutsche Energiehändler die Börsennotierungen für Strom schon seit dem vergangenen Sommer mit Sorge. Ab Juli begannen die Preise kontinuierlich und immer schneller zu klettern, um Anfang Oktober einen historischen Höchstwert zu erreichen. 

„Nach einigen Wochen der vorsichtigen Entspannung gingen wir Mitte November noch alle davon aus, dass sich die Lage beruhigt. Doch diese Einschätzung mussten wir relativ schnell wieder revidieren“, erinnert sich Jens Schmidt. Denn das vermeintliche Allzeithoch im Herbst erwies sich Ende Dezember im Vergleich als Schnäppchen. Fakt ist: In diesen knapp drei Monaten haben sich die Preise am Terminmarkt für Strom noch einmal verdoppelt.

Angesichts dieser Zahlen und der weiteren Entwicklung in diesem Jahr hätte die Preisanpassung eigentlich höher ausfallen müssen. Aber ihre bewährte Beschaffungsstrategie und ihre wirtschaftliche Arbeitsweise versetzen die SWG in die Lage, die Belastung ihrer Kundinnen und Kunden zumindest abzumildern. „Wir sind uns natürlich unserer sozialen und unternehmerischen Verantwortung bewusst. Um beide Aspekte angemessen zu berücksichtigen, wägen wir bei derart sensiblen Gratwanderungen immer sehr genau und mit Bedacht ab“, erläutert Jens Schmidt das Vorgehen und ergänzt: „Wir verstehen die Sorgen der Menschen. Deshalb unternehmen wir alles in unserer Macht Stehende, um die Strompreise erschwinglich zu halten und für alle Kundinnen und Kunden die Versorgung sicherzustellen.“

 

Versorgung der Kundinnen und Kunden von Energiediscountern

In der letzten Zeit war oft zu hören und zu lesen, dass Energieversorger Lieferstopps und Insolvenzen einiger Billiganbieter als weiteren Grund für die aktuelle Preisrunde anführen. „Dieses Argument ist nachvollziehbar, spielt in unserem Fall aber eine eher untergeordnete Rolle“, erklärt Jens Schmidt. Denn wie sich die nicht vorhersehbaren Wechsel zu den jeweiligen Grundversorgern auf deren Preisgestaltung auswirken, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. „Selbstverständlich lassen wir die betroffenen Menschen nicht allein, sondern kümmern uns um sie“, führt Jens Schmidt weiter aus. „Tatsächlich mussten wir aber nur vergleichsweise wenige im Stich gelassene Stromkundinnen und -kunden in unsere Versorgung aufnehmen.“ 

 

Quo vadis Strompreis?

Weil die Gestehungskosten in Gaskraftwerken den Strompreis hierzulande massiv beeinflussen, fällt es schwer, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Denn Erdgas erweist sich immer mehr als wichtiger Einsatz im internationalen Poker um Einfluss und Macht. „Aktuell verbietet sich jegliche Prognose“, findet Andreas Fuchs, Leiter Vertrieb bei den SWG. Allerdings lässt sich ein Silberstreif am Horizont ausmachen: Finanzminister Christian Lindner denkt bereits über das Aus für die EEG-Umlage noch im Sommer nach. „Wir begrüßen diese mögliche Entlastung und hoffen, dass die Marktpreise uns die Möglichkeit geben, diese Einsparung an unsere Kundinnen und Kunden weiterzugeben“, erklärt Andreas Fuchs. Ob eine solche Entlastung genügt, um die Preise wieder zu senken, wird sich erst noch zeigen müssen. Denn weiter steigende Börsenpreise und weitere Ausfälle von Energiediscountern bleiben ein realistisches Szenario. „Auch in diesem Fall würden wir die Einsparungen durch den Wegfall der EEG-Umlage selbstverständlich berücksichtigen. Aber wie genau sich das dann auswirkt, kann heute niemand sagen“, gibt Andreas Fuchs zu bedenken. 

 

Versuchen, die Kosten im Griff zu behalten

Naturgemäß sind die jeweils gültigen Preise für eine Kilowattstunde ein zentraler Faktor für die monatlichen Stromkosten. Mindestens genauso viel zählt jedoch der Verbrauch. Eben der lässt sich zumindest ein Stück weit beeinflussen. Und das nicht selten, ohne auf Komfort zu verzichten – einfach durch ein achtsames Verhalten. Tatsächlich verbrauchen viele Menschen noch immer mehr Strom, als sie müssten. „Unsere Energieberatung kennt alle Tricks und Kniffe, mit denen sich dieses Sparpotenzial erschließen lässt“, verrät SWG-Unternehmenssprecher Ulli Boos und ergänzt: „Ich kann nur empfehlen, schnell einen Termin zu vereinbaren.“ Unter www.energiessen.de/online-terminvergabe sind die etwa einstündigen, kostenlosen Beratungsgespräche buchbar.

Um unangenehme Nachzahlungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, seine Abschläge zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen – also zu erhöhen. Dafür genügt ein Anruf bei der SWG-Servicenummer 0800 23 02 100. Die Beraterinnen und Berater helfen gern. Wer seine Abschläge selbst ändern möchte, kann dies im neuen SWG-Kundenportal erledigen – rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche unter https://kundenportal.stadtwerke-giessen.de

 

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