Für Publikum attraktiver Handball braucht verlässliche Partner. Hier springen die Stadtwerke Gießen gern ein. Wenn das Gesamtpaket stimmt – wie bei der HSG Pohlheim.
Mittelhessen gilt schon seit Jahrzehnten als Region mit langer Handballtradition. Die HSG Pohlheim ist ein hervorragendes Beispiel. 2001 aus den Handballabteilungen der fünf Stadtteilvereine hervorgegangen, gehört der Club längst zu den wichtigen Akteuren in der Szene. Nicht ganz unbeteiligt an der positiven Entwicklung der HSG Pohlheim sind die Stadtwerke Gießen (SWG). Schon seit 2007 – seinerzeit spielte die erste Herrenmannschaft in der Regionalliga – engagieren sich die SWG als Unterstützer des Vereins. Kürzlich haben die Verantwortlichen der HSG und der SWG die Kooperation um weitere drei Jahre verlängert. „Wir freuen uns außerordentlich, mit den SWG einen so zuverlässigen Partner an der Seite zu haben“, erklärt Patrik Marsteller, 1. Vorsitzender der HSG Pohlheim, anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Das ganze Spektrum
Wer sich intensiver mit der HSG Pohlheim auseinandersetzt, bemerkt schnell, dass es hier um mehr geht, als ein Team in einer relativ hohen Spielklasse zu halten. Klar, die erste Mannschaft in der Oberliga Hessen ist das Aushängeschild des Vereins. Und natürlich bedarf es einiger Anstrengungen, ein Team dieser Leistungsstärke zu bilden und zu halten. Tatsächlich dreht sich aber nicht alles um die Oberliga-Cracks. Im Gegenteil. „Wir legen größten Wert auf unsere Nachwuchsarbeit“, führt Patrik Marsteller weiter aus. Ein Stab von 15 lizensierten Trainerinnen und Trainern kümmert sich um rund 120 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren. Weil nicht immer genug Spielerinnen oder Spieler der entsprechenden Jahrgangsstufen zusammenkommen, kooperiert die HSG Pohlheim auch mit benachbarten Clubs in Spielgemeinschaften. „So schaffen wir es, den jungen Leuten attraktive Angebote zu machen“, ergänzt der Vorsitzende.
Besonders stolz ist der Club auf sein Jugendförderkonzept. Zu Recht. Denn hiermit verfolgt die HSG Pohlheim einen ganzheitlichen Ansatz: Die Fördermaßnahmen berücksichtigen nämlich nicht nur den Sport, sondern auch Schule und Ausbildung. So sorgt der Verein für kostenlose Unterstützung bei den Hausaufgaben und Nachhilfestunden. Zudem nutzt der Club sein Netzwerk, um Praktikums- und Ausbildungsplätze oder sogar eine Anstellung für den Einstieg ins Berufsleben zu vermitteln. „Ziel ist es, den Spielerinnen und Spielern die regelmäßige Teilnahme an den Trainings zu ermöglichen, ohne dass die schulischen Leistungen darunter leiden. Das nimmt ihnen und den Eltern den Druck. Und vermeidet, sich entweder für die Schule oder für den Sport entscheiden zu müssen“, erläutert Patrik Marsteller. „Diese auf Nachhaltigkeit angelegte Herangehensweise der HSG überzeugt uns schon länger auf ganzer Linie“, erklärt Ina Weller, SWG-Unternehmenssprecherin. „Deswegen war die Entscheidung schnell gefällt, die Kooperation weiterzuführen.“ Über das Sponsoring hinaus unterstützen die SWG den alljährlich zum Saisonbeginn stattfindenden Tag des Handballs, bei dem sich alle Mannschaften in einem Vorbereitungsspiel mit einem ausgewählten Gegner messen, um vor Beginn der neuen Saison ihren Standort zu bestimmen und mannschaftstaktische Feinheiten in echten Spielsituationen einzuüben.
Jetzt erst recht
Wie alle anderen Vereine, die Amateursport betreiben, leidet auch die HSG Pohlheim unter der Corona-Pandemie. Bislang fand kein einziges Spiel statt. Was sich natürlich zudem finanziell bemerkbar macht, weil die Einnahmen aus dem Kartenverkauf fehlen. „Gerade jetzt sind wir den SWG besonders dankbar, dass sie uns weiter unterstützen. Schließlich können wir unseren Teil der Vereinbarung derzeit nur bedingt einlösen, weil wir nicht aufs Feld dürfen und folglich nur über Sonderaktionen auf unseren Social-Media-Kanälen sichtbar sind“, sagt Patrik Marsteller. Unabhängig davon stehen die SWG zu ihren Partnern: „Wie so vieles zeigt sich auch die Qualität einer Partnerschaft in der Krise. Und wir bei den SWG sind davon überzeugt, dass sich die aktuelle Situation am besten gemeinsam meistern lässt“, begründet Stephanie Orlik, bei den SWG für die Kooperationen mit Sportpartnern zuständig, das Engagement.