Technisch voll auf der Höhe

Heinz Flick, Geschäftsführer des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) – Landesgruppe Rheinland-Pfalz (Mitte), übergab die Bestätigungsurkunden für die erfolgreiche Überprüfung des Technischen Sicherheitsmanagements in der Sparte Gas an Matthias Funk, technischer Vorstand der SWG (rechts), und Rüdiger Schwarz, Geschäftsführer der MIT.N.

Die Stadtwerke Gießen und ihr Tochterunternehmen Mittelhessen Netz haben die Zertifizierung nach dem Technischen Sicherheitsmanagement für die Sparten Strom und Gas erhalten. Die Prüfer zeigten sich hochzufrieden.

Unternehmen, die in Deutschland Strom oder Gas transportieren und folglich an den dafür nötigen Netzen arbeiten, unterliegen strengen Kontrollen. Regelmäßig prüft die Energieaufsicht deren Eignung – genauer die Abläufe und Dokumentationen. Diese Checks müssen allerdings nicht sein, wenn die betroffenen Unternehmen, wie die Stadtwerke Gießen (SWG) und ihr Tochterunternehmen Mittelhessen Netz (MIT.N), freiwillig ein Technisches Sicherheitsmanagement einführen und sich entsprechend überprüfen lassen. „Eine solche Überprüfung ist eine Art Führerschein für Energieversorger“, bringt es Heinz Flick, Geschäftsführer des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) – Landesgruppe Rheinland-Pfalz, auf den Punkt. Seine Organisation kontrollierte sowohl bei den SWG als auch bei der MIT.N den Gasbereich. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, kurz VDE, schickte wiederum Experten in Sachen Strom. Hintergrund für die unterschiedlichen Prüfer: Eine TSM-Zertifizierung bezieht sich immer auf ein Unternehmen und eine Sparte. Aus diesem Grund liegen in der Lahnstraße jetzt vier neue Urkunden vor – jeweils eine für Strom und für Gas, bei den SWG und bei der MIT.N. Das Ergebnis der Prüfung stand schon Ende 2019 fest. Doch wegen des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie kam es erst jetzt zur offiziellen Übergabe der Dokumente.

Schon der zweite Durchlauf
Vor fünf Jahren ließen sich SWG und MIT.N zum ersten Mal nach einer eingehenden Prüfung per Zertifikat bestätigen, dass sie alle technischen Vorschriften bis ins Detail einhalten. Ende 2019 stand die erste Rezertifizierung an. „Ich war mir zu jeder Zeit sicher, dass wir die Prüfung ohne jeden Mangel bestehen werden“, freut sich Matthias Funk, technischer Vorstand der SWG. So ist es dann auch gekommen. Die Prüfer gaben lediglich die eine oder andere Empfehlung. „Dafür sind wir sehr dankbar“, erklärt Matthias Funk weiter, „denn diese Ratschläge helfen uns, noch besser zu werden.“ Tatsächlich haben die SWG schon eine Anregung übernommen: Wurde ein Monteur von der Netzleitstelle zu einem Bereitschaftseinsatz geschickt, fuhr er bisher los und erledigte den Auftrag. „Der Prüfer empfahl, dass der Monteur sein Eintreffen am Einsatzort meldet. Und genau das haben wir eingeführt“, ergänzt Rüdiger Schwarz, Geschäftsführer der MIT.N. Auf diese Weise konnten die SWG ihre Arbeit mit wenig Aufwand sicherer machen. Denn jetzt bemerken die Kollegen in der Netzleitstelle sofort, wenn dem Techniker auf seinem Weg etwas passiert sein sollte.
„Gerade wegen dieser nützlichen Ratschläge sind die Prüfungen für die Zertifizierungen nach TSM in unserem ureigenen Interesse“, erklärt Matthias Funk. Aber natürlich ist es auch schön zu wissen, dass objektiv betrachtet alles so abläuft, wie es vorgesehen ist. Tatsächlich bereiten sich weder SWG noch MIT.N auf derartige Prüfungen vor. „Wir legen größten Wert auf die Einhaltung der verschiedenen technischen Regelwerke. Und weil sich unsere Mitarbeiter daran halten, ist eine solche Prüfung zwar mit einem gewissen personellen Aufwand verbunden, aber im Grunde Routine für uns“, fügt Rüdiger Schwarz hinzu. Da ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die SWG die Prüfer positiv überraschen konnten. „Unsere baustellenbezogene Gefährdungsbeurteilung kam richtig gut an“, erinnert sich der MIT.N-Geschäftsführer.

Jetzt sechs Jahre gültig
Die aktuelle Zertifizierung gilt für die kommenden sechs Jahre. Demnach steht Ende 2025 die nächste große Rezertifizierung an. Nach drei Jahren, also 2022, müssen sich SWG und MIT.N allerdings einer weniger umfangreichen Zwischenprüfung unterziehen. „Wir sehen all dem gelassen entgegen“, erklärt Matthias Funk. „Denn wir können auf unsere erfahrene Mannschaft bauen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen genau, worauf es ankommt, und verhalten sich stets so, wie es die strengen Regeln in unserer Branche vorschreiben.“

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