Ticketkauf ohne Bargeld

In Sachen bargeldlose Zahlung in den Gießener Stadtbussen arbeiten die Sparkasse Gießen und die SWG eng zusammen. Ilona Roth, Mitglied im Vorstand der Sparkasse Gießen, Jens Weller, Teamleiter Mediale Produkte bei der Sparkasse Gießen, Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG, und Ulli Boos, SWG-Unternehmenssprecher freuen sich über die gelungene Einführung (von links).

Die MIT.BUS GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke Gießen, führen die bargeldlose Zahlung in den Stadtbussen ein.

 

 

Seit Ende Januar können Fahrgäste in den Gießener Stadtbussen Fahrscheine bargeldlos erwerben. Dafür genügt es, eine entsprechende Karte oder ein für die Bezahlfunktion vorbereitetes Smartphone vor das Rechteck mit dem bekannten Symbol zu halten. Selbstverständlich akzeptieren die Stadtwerke Gießen (SWG) alle gängigen Karten sowie ApplePay und GooglePay. „Immer mehr Menschen nutzen immer seltener Bargeld. Da lag es nahe, die moderne Zahlungsform einzuführen“, begründet Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG, die Einführung. Um das zu bewerkstelligen, ließ das Unternehmen alle 58 Fahrzeuge mit neuen Fahrscheindruckern ausrüsten, die über die erforderlichen NFC-Lesegeräte verfügen.

 

Vorteile für alle

Dank der neuen Technik sind alle gängigen Tickets – von der Einzelfahrt bis zu den Tagesfahrten – direkt im Bus bargeldlos erhältlich. Selbstverständlich bleibt es auch weiterhin möglich, seine Fahrkarte bar zu bezahlen. Aber rein objektiv betrachtet bieten Transaktionen mit Karte oder Smartphone durchaus nennenswerte Vorzüge. Speziell dann, wenn der Vorgang wie in den Gießener Bussen ohne die Eingabe einer PIN funktioniert. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, nicht nur ein bargeldloses, sondern gleichzeitig auch ein kontaktloses Zahlungsverfahren anzubieten“, erklärt Andreas Hergaß. Vor allem Letzteres offenbart zwei entscheidende Vorteile: Zum einen reduziert sich das Risiko, Krankheitserreger per Schmierinfektion zu übertragen. Weil weder Münzen noch Banknoten von einer Hand in die nächste gelangen noch jemand das Gerät an sich oder die Tasten darauf berühren muss. Zum anderen beschleunigt diese Art der Zahlung den Ablauf beim Fahrscheinkauf. Ein kontaktloser Zahlvorgang dauert mit durchschnittlich elf Sekunden nämlich nur etwa halb so lang wie die Varianten mit Bargeld oder mit einer Karte und PIN. An einer Kasse im Supermarkt wirkt sich das erst bei längeren Schlangen spürbar aus. Aber in einem Bus können jene elf Sekunden schon bei zwei zusteigenden Fahrgästen einen Unterschied machen – zwischen rechtzeitig von der Haltestelle losfahren und problemlos bei Grün über die nächste große Kreuzung kommen oder nur ein bisschen zu lange stehen und wegen der dann roten Ampel weitere Sekunden verlieren. Ebendies kann sich in der Rushhour relativ schnell zu Minuten summieren und damit bisweilen relevant für die Fahrplantreue werden. „Von der neuen Bezahlalternative versprechen wir uns gerade in den Stoßzeiten eine spürbare Verbesserung für Fahrgäste und Fahrpersonal“, ergänzt Andreas Hergaß.

 

Kommunale Partner

Um den bargeldlosen Zahlungsverkehr sicher abzuwickeln, brauchen die SWG einen Partner aus dem Bankenwesen. Den haben sie in der Sparkasse Gießen gefunden. „Wir freuen uns, dass wir die SWG dabei unterstützen können, den Nahverkehr ein Stück attraktiver zu machen“, kommentiert Ilona Roth, Mitglied im Vorstand der Sparkasse, die Kooperation. Die Bezahlung via NFC in den Bussen zu ermöglichen, halten die Finanzexpertinnen und -experten für das Gebot der Stunde. Seit 2013 steigt die Zahl der kontaktlosen Transaktionen pro Jahr im Durchschnitt um 11,6 Prozent. Von 2021 auf 2022 gingen bundesweit rund 73.000 neue Terminals in Betrieb, was ein Plus von 7,5 Prozent bedeutet. „Ein Trend, der sich in den nächsten Jahren fortsetzen dürfte und dem wir uns gerne anschließen“, fasst Andreas Hergaß zusammen.

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