Wärme und Kälte für medizinisches Labor

Seit Ende März arbeiten die Experten der Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen GmbH im neuen hochmodernen Laborgebäude.
Aussagekräftige medizinische Analysen erfordern gleichbleibende Arbeitsbedingungen. Im neuen MVZ in der Rudolf-Diesel-Straße sorgen dafür zwei baugleiche und von den SWG betriebene Kältemaschinen – hocheffizient und zuverlässig.

In Sachen Wärme und Kälte setzt die Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen GmbH für ihren neuen Standort in der Rudolf-Diesel-Straße auf das Know-how der Stadtwerke Gießen. Die liefern Fernwärme und betreiben zwei hocheffiziente Kältemaschinen für das moderne Labor.

 

Um die immer aufwendigeren medizinischen Tests in höchster Zuverlässigkeit durchführen zu können, brauchen medizinische Labore optimale Bedingungen, was die Raumklimatisierung angeht. Grund genug für die Verantwortlichen der Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen GmbH sich in puncto Wärme und Kälte den richtigen Partner für ihren neuen Standort in der Rudolf-Diesel-Straße auszusuchen – dem neuen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). „Wir sind sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass wir mit unserem Angebot überzeugen konnten“, erklärt Thomas Wagner, Leiter Vertrieb Geschäftskunden & Kommunen bei den Stadtwerken Gießen (SWG).

Tatsächlich sahen sich er und vor allem seine Kollegen in der Technik mit einer durchaus komplexen Situation konfrontiert. Zumindest, was die Kälteproduktion angeht, die die SWG im Rahmen eines Contractings übernommen haben. Denn anders als etwa in Bürogebäuden, in denen ein Ausfall der Klimatisierung lediglich mit einer Komforteinbuße einherginge, sind funktionierende Kühlaggregate bei der MVZ ein absolutes Muss. „Um dieses entscheidende Kriterium zu erfüllen, haben wir ein praktisch redundantes System geplant und aufgebaut“, erklärt Christian Spratte, Projektleiter bei den SWG. Zwei hocheffiziente Kompressionskältemaschinen mit je 300 Kilowatt Leistung erzeugen das benötigte Kaltwasser. Wobei – bis auf wenige Tage im Hochsommer – immer nur eine Anlage in Betrieb ist. Sollte es zu einer Störung kommen, springt das zweite Aggregat ohne nennenswerte Verzögerung an. Darüber hinaus sorgt ein 3000 Liter fassender Pufferspeicher für zusätzliche Sicherheit.

 

Alles geregelt

Neben der doppelten Auslegung bietet das Kühlsystem zwei weitere Besonderheiten. „Weil ein Wohngebiet angrenzt, galt es, die Lautstärke der nötigen Rückkühlwerke in Grenzen zu halten“, beschreibt Michél Sennhenn, im technischen Außendienst der SWG für das Versorgungskonzept verantwortlich, den Auftrag. Darüber hinaus werden die Kältemaschinen nicht wie üblich mit einem festen Wert gefahren, sondern über die Gebäudeleittechnik gesteuert. Die meldet dem System, welche Temperatur das Kaltwasser haben muss. Das Aggregat regelt den angeforderten Wert dann innerhalb von Sekunden ein. Dieses Verfahren erfüllt nicht nur die Anforderungen des MVZ, sondern spart obendrein auch Energie. Denn statt immer den maximal geforderten Wert zu liefern, kühlen die Maschinen bei geringerem Bedarf spürbar weniger. Ebendies geht mit einer deutlichen Energieeinsparung einher. Darüber hinaus bringt die Sollwerttemperaturregelung einen zusätzlichen Vorteil: Die Maschinen schalten sich seltener an und aus. Und das wirkt sich positiv auf ihre Lebensdauer aus.

Auch beim Fernwärmeanschluss setzen die Verantwortlichen auf eine vergleichbare Regelung. Die Gebäudeleittechnik gibt vor, welche Vorlauftemperatur benötigt wird, die Übergabestation der SWG liefert dann aufs Grad genau. Weil die Temperatur im Fernwärmenetz üblicherweise konstant ist, arbeiten die SWG-Ingenieure in diesem speziellen Fall mit einem steuerbaren Ventil, das den Durchfluss regelt. Je weniger heißes Wasser pro Zeiteinheit durch die Übergabestation strömt, desto niedriger die Vorlauftemperatur im MVZ.

 

Alles aus einer Hand

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erinnert sich Dr. med. Tunay Aslan, Geschäftsführer beim MVZ. Was sich auch an der vergleichsweise langen Vorgeschichte ablesen lässt. Die ersten Gespräche reichen bis ins Jahr 2018 zurück. „Letztlich war das langjährige Know-how der SWG ausschlaggebend. Verbunden mit der Tatsache, dass wir von den Stadtwerken Gießen umweltschonend erzeugte Fernwärme und Kälte aus einer Hand bekommen“, führt Dr. med. Tunay Aslan weiter aus. Selbstverständlich spielte auch das Thema Versorgungssicherheit eine zentrale Rolle. Die gewährleisten die SWG unter anderem damit, dass sie die Anlage rund um die Uhr über ihre Verbundnetzleitstelle überwachen.

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