Die Stadt Pohlheim hat sich entschieden, in Sachen Erdgasversorgung weiter mit den Stadtwerken Gießen zusammenzuarbeiten.

Am 14. Juli haben Vertreter der Stadt Pohlheim und der Stadtwerke Gießen (SWG) einen Wegenutzungsvertrag für die Gasversorgung geschlossen. Er läuft bis zum 31. März 2039. Zuvor hatten die Gremien der Stadt beraten und letztendlich mehrheitlich für die Fortführung der seit Langem bestehenden und erfolgreichen Zusammenarbeit votiert. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserem neuen Angebot überzeugen und uns gegen Mitbewerber behaupten konnten“, erklärt Jens Schmidt, kaufmännischer Vorstand der SWG, anlässlich der Vertragsunterzeichnung im Sitzungssaal des alten Schulgebäudes in Pohlheim. Udo Schöffmann, Bürgermeister von Pohlheim, Stadtrat Jakob Ernst Kandel, Jens Schmidt und Matthias Funk, der technische Vorstand der SWG, besiegelten die erneuerte Kooperation mit ihren Unterschriften. Jürgen Triller, Leiter des Fachbereiches Finanzen/Vermögen der Stadt Pohlheim, Ina Weller und Thomas Wagner, beide von den SWG, waren ebenfalls zugegen.

Mit der Unterzeichnung schließen Pohlheim und die SWG einen Prozess ab, den die Stadt Pohlheim schon im Jahr 2017 mit der Bekanntmachung im Bundesanzeiger anstieß. Bürgermeister Udo Schöffmann begründet die Entscheidung der Kommune so: „Die Stadtwerke Gießen haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder als zuverlässiger und innovativer Partner erwiesen. Ausschlaggebend war aber, dass die SWG in praktisch allen Punkten unseres Kriterienkataloges überzeugen konnten und dass sie das beste Gesamtpaket vorgelegt haben.“
Tatsächlich geben Kommunen für die Ausschreibung der Konzessionen komplexe Kriterienkataloge vor. Die Verantwortlichen aus Pohlheim legten Wert auf eine Erdgasversorgung, die sicher, preisgünstig, effizient, verbraucherfreundlich und umweltverträglich ist. „Natürlich sind wir ein bisschen stolz darauf, den Zuschlag bekommen zu haben. Denn diese Erfolge sind es, für die wir seit vielen Jahren Tag für Tag hart arbeiten“, betont Matthias Funk.

Zukunftsfähige Infrastruktur
Wenn es sich um Wegenutzungsverträge handelt, wünschen sich Kommunen eine enge und gut funktionierende Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dafür haben sie gute Gründe. Denn ein modernes Erdgasverteilnetz ist ein wichtiger Standortfaktor. „Um die Attraktivität für Menschen und Betriebe zu erhalten, brauchen wir eine zukunftsfähige Infrastruktur“, formuliert es Bürgermeister Udo Schöffmann. „Speziell vor dem Hintergrund der Energiewende benötigen Kommunen wie Pohlheim Partner, auf die sie sich verlassen können. Genau der werden wir in den nächsten 20 Jahren sein“, fügt Ina Weller, Prokuristin der SWG und Projektleiterin dieser Netzverfahren, hinzu.

Das Recht, Wege zu nutzen
Ein Wegenutzungsvertrag legt die Basis für die Erdgasversorgung in einer Kommune. Er definiert Rechte und Pflichten der Vertragspartner. Die Regelung der Wegenutzung ist ein zentraler Bestandteil. Sie ermöglicht es – in diesem Fall den SWG –, unter Straßen, Radwegen, Bürgersteigen und Plätzen Leitungen zu verlegen und zu betreiben. Für die Wegenutzung zahlen die SWG an die Stadt Pohlheim eine jährliche Gebühr – die Konzessionsabgabe –, deren Höhe sich ebenfalls aus dem Vertrag ergibt.